Naturholzlampen/PV-Anlage geht in Betrieb

11.10.-12.10.2019 - Jugendgruppe "Mankein"
Naturholzlampen - selbst gebaut
11.10.2019 14:00
12.10.2019 17:00
Klimaschutz an der Gschwendthütte zum Begreifen

DAV-Jugendgruppe baut Hirschgeweih- und Naturholzlampen und vorsorgt Forsthütte Gschwendt mit Sonnenstrom
Klimaschutz - hautnah begreifen


Die Jugendgruppen "Mankein" und "Team grenzenlos" erstellten eine Photovoltaik-Anlage auf der Forsthütte Gschwendt am Hochfelln und gestalteten Lampen aus Naturholz, Hirschgeweih und einem alten Balken. Der Förster Christian Leitenstorfer und Peter Viehhauser aus Bergen, Laboringenieur an der Technischen Hochschule Rosenheim, hatten die Idee dazu und setzten diese zusammen mit den Kindern und Jugendlichen und ihren Jugendleitern in die Tat um.

Am Ende sollte die komplette Beleuchtung der Hütte mit Strom aus der Photovoltaik-Anlage versorgt werden und das Aufladen von Handys, mobilen Lampen, Laptop etc. auf der Hütte möglich sein. Ziel war, die jetzige Versorgung mit Gas durch umweltfreundlichen Sonnenstrom zu ersetzen und natürliche Materialien für die Lampen zu verwenden. Die technische Leitung übernahm Peter Viehhauser in Zusammenarbeit mit dem Förster Christian Leitenstorfer. Für die Umsetzung brauchte es viele motivierte Unterstützer. Gesucht waren: Technik-Freaks, Designer für Lampen und Lichtgestaltung und Frischluftakrobaten zum Montieren der Anlage auf dem Dach.

Nach einer Wanderung zur Hütte war die Aufgabe der ersten Aktion im April 2018 eine Bestandsaufnahme, bei der viele Fragen zu klären waren: Wann steht die Sonne genau im Süden bei Sommerzeit? Wo ist der beste Platz für das Solarmodul und wie können wir dieses gut befestigen? Wo, wieviel und welche Lampen brauchen wir in der Hütte? Welcher Platz ist für den Akku und Schaltschrank geeignet? Für welche Last reicht die Kapazität des Akkus? Welche Leuchtmittel sind möglichst sparsam? Welches Material und Werkzeug brauchen wir und wo sollen die Leitungen gelegt werden? Anschließend ging es in den Wald zum Suchen von Holz für die Lampen.

In der zweiten Aktion Ende April 2018 war Kreativität gefragt. Aus selbst gesammeltem Naturholz, einer alten Hirschgeweihlampe und einem handgehackten Balken vom Förster wurden mit viel Begeisterung Lampen gezaubert. In das Naturmaterial wurden moderne, sparsame LED-Leuchtmittel eingebaut, verdrahtet, gelötet, Aufhängungen angebracht, geschliffen, geschält und zusammengebaut.

Nach Verlegung der Kabel in der Hütte machten sich die Jugendgruppen in einer dritten Aktion ans Werk und brachten Schalter an, hängten die Lampen auf und schlossen diese an. Der vorbereitete Schaltschrank war anzubringen und der Akku bekam einen sicheren Platz in einer Alubox. Viele Tests und Messungen wurden im "Freiluftlabor" durchgeführt. Alle staunten über den minimalen Verbrauch von 36 Watt bei acht eingeschalteten Lampen und drei Geräten an den Ladebuchsen.

Die Anlage ging am 12.10.2019 nach drei "friday and saturday for future"-Aktionen in Betrieb und wurde vom Elektriker ohne Beanstandungen abgenommen. Alle Kinder und Jugendlichen konnten hautnah erleben und begreifen, wie eine gute, sehr sparsame und klimafreundliche Insellösung geschaffen werden kann, wenn kein Stromnetz zur Verfügung steht. Der Spaß kam nicht zu kurz, alle waren mit großer Begeisterung dabei und durften zum Abschluss sogar im Heu übernachten. Mit dem Ergebnis sind alle gemeinsam mehr als zufrieden.

Vielen herzlichen Dank an den Initiator und Leiter der Aktion Peter Viehhauser!

 

 

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